Evangelische Jugend im Ambergau & Region Holle

NIE WIEDER IST JETZT

 

Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte

Was haben die vor? Wo soll ich hin? Ich habe doch kein anderes Zuhause.“ Es waren Fragen von verunsicherten Kindern und Jugendlichen, die Nadine Meier auf dem Marktplatz vor dem Hintergrund einer sogenannten Remigration zitierte. Der Stadtjugendring stehe aber für eine vielfältige Gemeinschaft, in der alle willkommen seien. Die Gesellschaft dürfe sich jetzt nicht weiter auseinanderdividieren lassen: „Nur eine lebendige Demokratie kann Frieden und Eintracht sichern“, sagte Nadine Meier.

Text Peter Rüters, Kirchenkreis Hildesheimer Land Alfeld

Heute wollen wir an Sally Perel erinnern. Der vor einem Jahr verstorben ist. wir zeigen den Bericht von Hallo Niedersachsen zum Tod von Sally Perel.

Das Bild Zeig Sally Perel im Jahr 2016. (Quelle: Wikipedia

Wir fuhren nach Auschwitz. Diese Stadt ist untrennbar mit der Deutschen Geschichte verbunden. Vom 19. - 24. Oktober 2021 haben wir unbegreifliches gesehen, gehört und gefühlt.

Das WARUM beschäftigte uns in diesen Tagen. Werden wir eine Antwort finden?

Greta, eine Teilnehmerin der Studienfahrt, versucht eine Antwort für das unbegreifliche zu finden.

Torhaus Auschwitz - BirkenauEin goldener Herbsttag. Blauer Himmel, kühle Luft, die Sonne lässt das Herbstlaub golden erstrahlen, das friedlich zu Boden segelt. Aber etwas stimmt hier nicht. Zwischen den Birken und Eichen türmen sich Backsteintrümmer. Jenseits davon ragen auf einer weiten Fläche steinerne Schornsteine wie tote Bäume empor. Und in der Ferne: Ein markantes Torgebäude mit Wachturm in der Mitte und einem Schienenstrang, der durch das Tor kommt, das Gelände zerschneidet und bis zu den Trümmerhaufen führt.

An diesem Tag bewegen sich mehrere Menschengruppen zwischen dem drohenden Eingangstor, den schnurgeraden Schienen, den Trümmern, den mahnenden Schornsteinen und den intakten Holz- und Steinbaracken. Erwachsene und Jugendliche, meist mit einem Guide, der ihnen erzählt und zeigt, was auf diesem Gelände geschah: Menschen kamen durch dieses Tor. Menschen, die zuvor ein ganz normales Leben hatten und von den Nazis in Viehwaggons gepfercht und tagelang ohne Nahrung, Wasser und Frischluft an diesen Ort verfrachtet wurden. Um sie zu töten. Zynisch hieß es im Lager, der einzige Weg hinaus führe durch die Schornsteine der Krematorien.

Wer alt, zu jung, krank, schwach oder körperlich eingeschränkt war, wurde sofort aussortiert, vergast und im Krematorium verbrannt. Heute zeugen die Backsteintrümmer von den Morden in den Gaskammern und der Verbrennung der Leichen in den Krematorien. Wer die Selektion zunächst überleben konnte, musste arbeiten, musste zu Hunderten in dunklen, feuchten, kalten (oder heißen) Baracken vegetieren, die brutale, sadistische Willkür der Aufsehenden ertragen, all das mit karger und schlechter Ernährung und unter katastrophalen hygienischen Bedingungen.

THE BOOK OF NAMESIn diesem Lager, Auschwitz Birkenau, und den zugehörigen weiteren Lagern um die polnische Stadt Oswiecim töteten die Nazis von 1942 bis 1945 über 1 Million Menschen. Die Geschehnisse sollen mithilfe von Studienfahrten wie der unseren nie in Vergessenheit geraten. Wir waren dort, am Ort der Verbrechen, und können nun davon erzählen und die Erinnerung aufrechterhalten.

Diakon Frank Rüffer & Greta

Bild 1 (Diakon Frank Rüffer)

Haupttor des Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau (Stammlager II) mit der Rampe. An dieser Stelle wurden die Menschen „ausgeladen“ und direkt in die Gaskammern oder ins KZ zur „Vernichtung durch Arbeit“ getrieben.

Bild 2 (Laura)

Bild zwei zeigt „Das Buch der Namen“ (THE BOOK OF NAMES). In dem Buch sind über eine Million Namen niedergeschrieben die im KZ Auschwitz ermordet worden sind.