Evangelische Jugend im Ambergau & Region Holle

NIE WIEDER IST JETZT

 

Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte

Was haben die vor? Wo soll ich hin? Ich habe doch kein anderes Zuhause.“ Es waren Fragen von verunsicherten Kindern und Jugendlichen, die Nadine Meier auf dem Marktplatz vor dem Hintergrund einer sogenannten Remigration zitierte. Der Stadtjugendring stehe aber für eine vielfältige Gemeinschaft, in der alle willkommen seien. Die Gesellschaft dürfe sich jetzt nicht weiter auseinanderdividieren lassen: „Nur eine lebendige Demokratie kann Frieden und Eintracht sichern“, sagte Nadine Meier.

Text Peter Rüters, Kirchenkreis Hildesheimer Land Alfeld

Heute wollen wir an Sally Perel erinnern. Der vor einem Jahr verstorben ist. wir zeigen den Bericht von Hallo Niedersachsen zum Tod von Sally Perel.

Das Bild Zeig Sally Perel im Jahr 2016. (Quelle: Wikipedia

Ostern pessach

Frei von Sklaverei und Tod: Pessach #beziehungsweise Ostern.

Eine jüdische Stimme

Pessach feiert den Auszug Israels aus der Sklaverei Ägyptens. In Erinnerung an diesen Befreiungsakt Gottes wird eine Woche lang ein Fest begangen, das bei religiösen wie bei säkularen Juden so tief verankert ist wie wohl kein anderer jüdischer Feiertag. Während der Pessachwoche werden alle Getreideprodukte aus dem Haushalt verbannt und an deren Stelle das „Ungesäuerte Brot“, die Matzah, und aus Matzemehl hergestellte Teigwaren gegessen.

Ein zentrales Gebot des Festes lautet, den Kindern von Auszug und Befreiung zu erzählen, um auch ihnen diese Identifikation mit der Geschichte Israels zu ermöglichen. So beginnt das einwöchige Pessachfest mit dem Sederabend: Familie und Freunde oder auch die Gemeindemitglieder versammeln sich zu einem Festmahl, das einer bestimmten Ordnung („Seder“) folgt. Im Zentrum steht das gemeinsame Lesen der Haggadah, der mit Kommentaren, Psalmen und Liedern angereicherten Erzählung vom Auszug aus Ägypten. Dazu werden symbolische Speisen verzehrt, die die Bitternis der Sklaverei verdeutlichen sollen. Dieses Ritual richtet sich an Kinder und Erwachsene gleichermaßen, denn jede/r ist aufgefordert, sich als Teil dieser Geschichte zu erleben und sie sich zueigen zu machen.

– Rabbinerin Dr.in Ulrike Offenberg

 

Frei von Sklaverei und Tod: Pessach beziehungsweise Ostern.

Eine christliche Stimme

Die Beziehung zwischen Pessach und Ostern lädt zum Nachdenken über die Beziehung von Judentum und Christentum ein. Die beiden Feste finden ungefähr zur selben Zeit (wenn auch nicht am selben Tag) statt. Sie thematisieren Befreiung.

Dabei ist es interessant, wie wenig dem Judentum und Christentum gemeinsame Themen in den Gottesdiensten vorkommen. Die Kerntexte der Synagogenliturgie (Ex 12,21– 51; Jos 3,5–7; 5,2–6,1.27) und der Haggada (Jos 24,2–4; Dtn 6,21; 26,5–8) spielen keine Rolle zu Ostern.

Darin zeigt sich, dass die Feiern der österlichen Tage einer anderen Erzählung folgen als das biblische und das spätere jüdische Pessach. Sie bilden die im Neuen Testament erzählte Geschichte vom Einzug in Jerusalem (Palmsonntag) zum letzten Abendmahl, zur Fußwaschung und dem Gebet am Ölberg (Gründonnerstag), zu Leiden, Tod und Begräbnis (Karfreitag) und schließlich zur Auferstehung Jesu (Karsamstag und Ostersonntag) ab. Die christliche Gemeinde erlebt die letzten Tage Jesu – nicht den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten.

– Prof. Dr. Clemens Leonhard